1. Erfolg ist, wenn wir uns ein Ziel gesetzt haben, und dieses erreicht ist.
Das ist wohl die üblichste Definition. Das Gespräch mit dem Chef/der Chefin hat tatsächlich eine Gehaltserhöhung erwirkt. Oder der Projektschritt ist geschafft und das Ergebnis wird gelobt.
Häufig vergessen wir jedoch im Stress des Alltags diese Erfolge zu wertschätzen. Die Haltung ist eher: Erledigt? Haken dran. Nächste Aufgabe drängelt schon.
Der Effekt: Das Gefühl, nichts zu schaffen, nicht erfolgreich zu sein. Und, noch schlimmer: Kein Gefühl für meinen Anteil am Erfolg der Sache.
Was hilft: Ein Erfolgstagebuch. Und immer, wenn ein Projekt oder eine Aufgabe fertig gestellt ist, halte ich kurz inne und frage mich: Was war mein Anteil an diesem Erfolg? Was habe ich dazu beigetragen, welche meiner Fähigkeiten waren nützlich, damit diese Sache gut gelingt?
2. Erfolg ist jedoch auch, wenn uns etwas gelingt, was wir vielleicht gar nicht explizit als Ziel gesetzt hatten. Die Unterkunft im Urlaub war einfach zauberhaft, obwohl wir die erstbeste gebucht hatten.
Es gibt drei Definitionen von Erfolg. Und alle drei Formen fühlen sich unterschiedlich an. Eine übersehen wir besonders häufig.
Diese Variante von Erfolg nehmen wir noch häufiger nicht als solche wahr. Zumindest freuen wir uns nicht nachhaltig darüber, wenn es das Leben gut mit uns meint. Wir winken es durch.
Der Effekt: Schade eigentlich. Denn wenn etwas ohne unser Zutun schief läuft, dann suchen wir häufig sehr heftig nach Schuld bei uns selbst. Warum nur habe ich die Nordsee im Herbst gebucht? Freundliche Geschenke des Zufalls zu wertschätzen, stärkt unser Vertrauen in die Welt und dass wir uns manchmal gar nicht anstrengen müssen, damit etwas gut wird.
Was hilft: Mehr Dankbarkeit. Auch Dankbarkeitstagebücher können helfen.
Und dann gibt es noch die dritte Variante von Erfolg. Diese übersehen wir fast immer:
3. Erfolg ist auch, wenn wir einen Teilschritt auf einem Weg gegangen sind, der uns wichtig ist und der nicht leicht ist. Vielleicht ist unser großes Ziel ein gelassenes Leben. Oder endlich besser Grenzen zu setzen. Oder auch im Beruf mehr Anerkennung zu bekommen. Doch dieses Ziel ist so groß oder auch so wenig konkret festzumachen, dass wir nie sagen können: Geschafft!
Der Effekt: Wir fühlen uns fast immer mangelhaft. Noch nicht angekommen.
Was hilft? Die Methode „Effectuate“. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt können wir sagen: Ich stelle mir vor, die Sache ich JETZT fertig. Und dann schauen wir: Wo stehe ich? Was ist schon geworden? Was ist tatsächlich geschafft oder verändert. Fast wie von selbst stellt sich dann das Gefühl von Erfolg ein. Das macht glücklich und stärkt.
Probiere es gleich aus. JETZT. Was ist heute schon geschafft und erfolgreich abgeschlossen? Gönn dir einen Moment der Freude.
Erfolgreiche Grüße. Carola
Carola Kleinschmidt ist Diplombiologin, Autorin und zertifizierte Trainerin. Aktuelle Bücher: „Gesünder arbeiten. Besser leben.“ und „Aus dem Vollen schöpfen“.
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